
NOVEMBER 2023
Über das Planen von Terminen
Als ich noch mit beiden Beinen im Arbeitsprozess stand, war es für mich ein Selbstverständnis all meine geplanten Vorhaben in einem Terminkalender festzuhalten. Diese Vorgehensweise habe ich in den Ruhestand übernommen. So gibt es nicht nur langfristig geplante Termine, wie Hochzeiten, Geburtstage oder Urlaube, sondern auch ganz Allgemeine, wie das wöchentliche Kiesertraining oder Punktspieltermine der Golfsenioren.
Ein Termin stand schon seit zwei Jahren fest in meinem „Timer“. Es waren die Tage vom 29. September bis zum 1. Oktober diesen Jahres. Lange im Voraus fieberte ich auf dieses Wochenende hin, denn es ist die Zeit des Ryder Cups! Im Allgemeinen bin ich tagsüber nicht vor dem Fernseher anzutreffen. Allerdings ist es in diesen Tagen der Ausnahmezustand. Dieses Turnier weckt in mir eine derartige Begeisterung, dass ich versuche möglichst keine Minute live zu versäumen. Mich faszinieren die unterschiedlichen Spielformate. Aber auch die große Anzahl Zuschauer und die Begeisterung der Fans. Und dass es im Laufe des Turniers immer wieder zu nicht vorhersehbaren Ergebnissen kommt. Waren doch in diesem Jahr die Golfer der U.S.A. absolute Favoriten. Dennoch entschieden die Europäer am Ende den Sieg für sich.
Zurück zum Terminkalender. Wir Menschen kommen auf die Welt und die Planung für unsere Zukunft ist uns in die Wiege gelegt. Vom Kindergarten, über Schule und Konfirmation bis hin zur Wahl des Berufes und unseres Ehepartners. All das ist meist gut für uns, denn so gehen wir strukturiert durchs Leben. Allerdings ertappte ich mich in meinem Leben auch öfter dabei, dass die Pläne zwar fertig geschmiedet waren, mir aber das aktuelle Geschehen einen Strich durch die Rechnung machte.
Ist es auf unseren Golfrunden nicht ganz ähnlich. Wir gehen in eine 18 Loch Runde mit dem Vorhaben gut zu spielen und freuen uns gleich am ersten Loch über ein PAR, doch auf der Runde kommen später Rückschläge. Wie gehen wir damit um?
Ich habe mir angewöhnt all meine Pläne in Gottes Hände zu legen, denn im Vaterunser beten wir ja auch ganz bewußt: „Dein Wille geschehe“. Das macht mich gelassener und der selbst auferlegte Druck und die Anspannung werden erträglicher. Ganz ohne Terminplanung wäre ich konzeptlos. Dennoch bin ich mir darüber bewußt, dass ich mein Leben und Handeln nur bedingt in der eigenen Hand habe. In der Bibel lesen wir dazu im Lukas 12 in den Versen 16-20 von Einem, der auch Pläne für sein Leben hatte:
Vom reichen Kornbauer:
Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast?
Ich wünsche Euch eine schöne Herbstzeit
Gott befohlen
Euer Uwe